
Einhard-Stiftung zu Seligenstadt


Einhard-Preis 2025 an Ulinka Rublack verliehen

Am 29. März 2025 ist in Seligenstadt der Einhard-Preis an Ulinka Rublack verliehen worden. Die Historikerin, die seit 1996 Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Cambridge lehrt, erhielt die Auszeichnung für ihre Biographie des Malers Albrecht Dürer (1471-1528). Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ist benannt nach dem Berater und Biographen Kaiser Karls des Großen, Einhard (* um 770, † 840), der in Seligenstadt lebte und dort ein Kloster gründete.
Die Preisverleihung fand vor rund 300 geladenen Gästen im Großen Saal des „Riesen“ in der Seligen-städter Altstadt statt. In seiner Begrüßungsanspra-che machte Christian Neubauer, der Vorsitzende des Präsidiums der Einhard-Stiftung, noch einmal deutlich, welchen Zweck die von Seligenstädter Bürgerinnen und Bürgern gegründete Stiftung verfolgt: die „große Vielfalt an biographischer Literatur aufzuzeigen und zum Lesen biographischer Bücher anzuregen“.


Das Kuratorium der Einhard-Stiftung, dem die Auswahl des Preisträgers obliegt, nannte in der Begründung für seine Entscheidung Rublacks Werk „ein ebenso überraschendes wie fesselndes Buch“ und „ein Geschenk an alle Leserinnen und Leser“. Besondere Würdigung erfährt die Leistung der Autorin, in fünfzehnjähriger Recherche die Entsteh-ungsgeschichte von Dürers berühmtem Heller-Altar erforscht zu haben. Diese Auftragsarbeit für den Frankfurter Kaufmann Jakob Heller galt lange als Dürers bekanntestes Werk. „Das Ergebnis ist eine mitreißende Dürer-Biographie. Eine brillante Kultur-geschichte des Kunstmarkts. Und ein staunender Blick auf die deutsche Renaissance.“

Die Laudatio auf Unlinka Rublack hielt Prof. Dr. Peter Burschel, Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Er hob hervor, dass es Rublack gelungen sei, „einen mikrohistorischen Fluchtpunkt“ zu gewinnen, der es ihr erlaube, Dürer und seine Zeitgenossen „so in den Blick zu nehmen, dass sie biographisch – und nicht zuletzt auch anthropologisch – ganz neu aufeinander bezogen werden können“. Nicht zuletzt seien es „die Dinge, die in diesem Buch den Takt vorgeben und Seite für Seite ihre Macht entfalten“. Die Jury, so Burschel, „hat sich für ein Buch entschieden, das um die Macht der Dinge weiß. Sie hat gut daran getan. Mehr als gut.“

